Liebe auf den ersten Blick bei dem Iraqi Tanz

Maïssane NARJIS informiert uns ganz genau über diesen originellen Tanz, der immer mehr die orientalischen Tänzerinnen verführt und der zurzeit in zahlreichen Workshops und Aufführungen während Festivals zu sehen ist. Das ist ebenfalls die Gelegenheit den atypischen Lebenslauf von dieser talentierten Tänzerin kennenzulernen, die uns mit unter anderem Ihren persönlichen Anekdoten und ihrer Ehrlichkeit, sowie Ihrer Personalität, die Humor, Natürlichkeit und Sensibilität verbindet, bezaubert! 

Welche sind die Charakteristika des Iraqi Tanzes (Geschichte, Schritte, Bewegungen, Kombinationen, Technik...)?

Der Iraqi Tanz, der auch genauer Kawleeya in der ganzen Welt genannt wird, gehört zur Kategorie der Khaleeji Tänze (der arabischen Golfstaaten). Herkömmlich aus dem Irak, wird er vor allem von Zigeunerinnen praktiziert.
Dieser Tanz lässt sich leicht wiedererkennen durch die energische Haararbeit (=hairwork) und kommt den Khaleeji Tänzen sehr nahe wegen der Akzente der Schritte gegen/ in den Boden (=down). Das ist ein dynamischer Tanz, der gekennzeichnet ist durch Springer (=bounces) in den Boden, und bei dem die Haararbeit variiert und unterschiedlich ist (Kreise, Achter, Shimmys...), die allerdings auch wild ist.
Es ist ebenfalls möglich für den Kawleeya Tanz am Boden zu arbeiten (=floorwork) ; oft um die Haarschwingungen bis zur «Transe» zu bringen und das Stück mit dem krönenden Abschluss Crescendo zu beenden.
Wenn man andere spezifische Besonderheiten des Iraqi Kawleeya Tanzes aufzählen müsste, dann würde man von Fingerschnipsen reden, inspiriert von den persischen Tänzen oder auch die Nutzung von Dolchen. Die Tänzerin zeigt mit den Dolchen auf ihre Hüften, den Bauch, die Schultern: eine Bedeutung dieser Gesten ist der Liebe bis hin zum Tod zu folgen... Man kann den Iraqi nicht mit dem klassischen orientalischen Tanz vergleichen, so verschieden sind diese beiden Tänze. Selbst wenn man Hüftbewegungen und Schulterbewegungen in beiden Tänzen wiederfindet.
Man kann ihn allerdings mit dem Khaleeji vergleichen. Der Unterschied lässt sich in der Atmosphäre, der Haltung und der Energie dieses Tanzes entdecken.
Meiner Einschätzung nach ist die Kawleeya Tänzerin viel härter, energischer, unausgegoren, weniger « sittsam » und ein bisschen düsterer im Gegensatz zu der Khaleeji Tänzerin, die für mich die Leichtigkeit, die Grazie, Frische, Eleganz... verkörpert. Es sind zwei weit entfernte Universuen und ich liebe beide Tänze für das was sie stehen.
Zurzeit wird der Iraqi Tanz, der ein wenig bekannter Tanz war und sehr vertraulich war, in der gesamten Welt praktiziert und entwickelt sich ständig weiter, man findet heutzutage Einflüsse von klassischen Tänzen in der Haltung der Arme oder der angenommenen Haltungen wieder.

Welche ist die ideale Kleidung, und der ideale Musik Typ, die geeignet sind um den Iraqi Tanz zu praktizieren?

Die ideale Kleidung ist ein langes und nahanliegendes Kleid, welches nicht die Beine oder den Bauch zeigt. Die Hüften können verziert werden, um die Bewegungen hervorzuheben. Die Schultern und der Rumpf können entblösst werden.
Man erkennt sehr oft Iraqi Musik an dem Instrument Khishba, das sehr schnell gespieltes Trommeln darstellt, und das dem Ton einer Maschinenpistole ähnelt.
Der wichtigste Künstler, um den Iraqi Kawleeya Tanz zu tanzen, ist die Sängerin Sajeda Obeid mit ihrem aktuellen Titel « Shged » und « Khala ».

Wann und wo können unsere Kundinnen Sie finden, um Ihren orientalischen Tanzunterricht und den Iraqi Unterricht zu verfolgen?

Ich unterrichte regelmässig den orientalischen Tanz am Abend unter der Woche in Toulouse (Frankreich) in mehreren Schulen und Einrichtungen und gebe ebenfalls mehrere thematische Workshops am Wochenende.
Ich habe ebenfalls das immense Glück einen Workshop mit dem Thema des Iraqi Tanzes für das Shimmy Festiv'al zu geben in Motte-en-Provence am Wochenende vom 23. März diesen Jahres. Für alle diejenigen, die sich einschreiben möchten und diesen Stil, der in Frankreich wenig praktiziert und gelehrt wird, entdecken möchten, diese können sich an Aude Mathis wenden, die Organisatorin des Festivals, die mich beehrt hat indem sie mich eingeladen hat!

Welcher ist Ihr Lebenslauf in der Welt des Tanzes?

Ich habe schon immer getanzt oder andere Aktivitäten in meiner Kindheit belegt, in Bezug auf die Künste der Bühne, und ich gestehe, dass ich ein sehr grosser Fan von Shakira war – also kann man sagen, dass sie mich als ich Kind war dazu animiert hat meine ersten Hüftbewegungen zu machen!
Ich habe wirklich den orientalischen Tanz kennengelernt und meine erste Tür zu einem orientalischen Tanzunterricht in einem kleinen Tanzstudio in Rodez mit 13 Jahren geöffnet. Es war Liebe auf den ersten Blick bei diesem Tanz, der mir sofort gefallen hat. Ich erinnere mich, dass das erste was mich an diesem Tanz fasziniert hat, die weibliche Stärke und der Charakter waren! Seitdem habe ich nicht mehr aufgehört mich weiterzubilden mit französischen Tänzer sowie Tänzer aus der gesamten Welt. Ich glaube, dass ich mich wieder in den orientalischen Tanz verliebt habe als ich 17 Jahre alt war und als ich Dariya Mitskevich getroffen habe, die ich für ihre künstlerische Ader sowie ihre Persönlichkeit ohne Ende bewundere. Ich muss sagen, dass sie sicherlich der wichtigste Vektor in meinem Fortschritt als Tänzerin war.
Ich habe sehr schnell Fortschritte gemacht und wurde von meinem Umfeld und meinen Lehrern ermutigt, um ab dem Alter von 18 Jahren in Rodez zu unterrichten. Im Alter von 21 Jahren bin ich in Toulouse von Rodez mit meinem kleinen Gepäck angekommen und nach einigen Bühnen-Erfahrungen bei französischen Festivals, habe ich den orientalischen Tanz in eine der grössten multidisziplinären Schulen der Stadt, der 144., gebracht. Einen grossen Dank an die Direktoren, die mir vertraut haben und in mir eine vielversprechende Tänzerin und Lehrerin gesehen haben. Ich denke, dass das ein entscheidendes Ereignis war, um schnell in Toulouse sesshaft zu werden und meinen Unterricht in mehreren Schulen und Einrichtungen anzubieten.
Ich habe niemals einen orientalischen Tanzwettbewerb gewonnen. Was witzig ist, ist dass trotz meiner geringen Teilnahme an wichtigen Events vom orientalischen Tanz in Frankreich, meine Arbeit wirklich bemerkt worden ist dank Videos meiner Aufführungen in Restaurants oder sogar mit Handys gefilmten Videos während meines eigenen Events « Der Orient mit seinen ganzen Facetten », das ich seit 3 Jahren schon organisiere.
Die ersten Organisatorinnen in dem Bereich, die genug an mich geglaubt haben, um mir die Chance zu lassen mich auf der Bühne als professionelle Künstlerin auszudrücken waren : Maryam aus der Schweiz (Esquisse d'Orient), Meryem Coing (Al Wafaa) und Soraya Saadi (Und wenn der Orient mir erzählt worden wäre).
Ich bedanke mich herzlich, da dank ihnen konnte meine Karriere eine nationale Breite annehmen. Heute, habe ich neue Möglichkeiten, dank der Organisatorinnen, Tänzerinnen und Lehrerinnen, die mir vertraut haben, um zu tanzen und um in Frankreich und der Schweiz zu unterrichten. Und ich hoffe, dass das erst der Anfang ist...

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Welchen Kostüm Typ für orientalischen Tanz bevorzugen Sie auf der Bühne und welchen während des Unterrichts?

Ich liebe die Arbeit der Designer der Ostländer. Ich liebe die Eleganz ihrer Kostüme und die Raffinesse, sowie die Inspiration für die Tanzkleider für Messen. Ich bewundere die Arbeit von Patrycja Marzec oder Aliah Kluchenkova (Polen).
Während des Unterrichts, trage ich moderne Unterrichtskleider, die nicht wirklich orientalische sind: Röckchen, Strumpfhose für den Tanz, Tops und Beinschützer. Ich bin ein Fan von Beinschützer seit diesen Winter: praktisch und bequem, um meine Knie und meine Knöchel warm zu halten (das ist sehr wichtig !)

Welche sind Ihre 3 orientalischen Lieblingsmusikstücke und warum?

Ehhh... Joker ?! Ich höre und liebe viel zu viele orientalische Musikstücke! Aber ich werde euch von einigen erzählen, die besonders sind für mich.
- « Ma wahachnak » von Mohammed Assaf : Ich erinnere mich daran dieses musikalische Schmuckstück eines Sommerabends entdeckt zu haben und die Nacht damit verbracht zu haben es mindestens 100 Mal anzuhören und dabei ohne Pause zu weinen so sehr konnte ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens daran anknüpfen. Der Titel bedeutet « Han ich dir gefehlt? », auf welchen ich ein Solo erstellt habe mit einem Schleierspiel, um meine Emotionen, und meine Schmerzen auszudrücken. Als kleine knackige Anekdote ;-) : Dieses Solo wurde inspiriert von einer sentimentalen Enttäuschung mit einem Jungen, der mir gegenüber nicht sehr einfühlsam gewesen ist und dadurch war es sehr kompliziert für mich, um es auf der Bühne zu realisieren, da ich es nicht geschafft habe meine Schmerzen abzustellen. Ich habe es echt geschafft es für mich und mit meinem Herzen in Lyon auf der Bühne des Festivals « Und wenn der Orient mir erzählt worden wäre» zu tanzen... Wenn die betroffene Person dieses Interview lesen würde, würde ich gerne sagen: Vielen Dank für das Solo, aber du fehlst mir nicht mehr! ;-)
- « That's freedom » von Artem Uzunov : Ich habe ebenfalls eine knackige Anekdote zu erzählen hinsichtlich der Kreation dieses Solos! Zu dieser Zeit, habe ich regelmässig in einem Restaurant an der atlantischen Küste gearbeitet und an einem Abend war der Chef sehr unangenehm mit mir und hat nicht aufgehört Anmerkungen zu machen. Ich war nicht genug so oder zu so. Kurz gesagt, war er nie überzeugt und hat mich unglaublich genervt. Ich habe diese Musik angemacht für meinen letzten Auftritt, eine Musik auf der ich nie getanzt hatte, ich habe vollkommen improvisiert und war vor allem wütend! Und ich erinnere mich an die Reaktion der Kunden, die ALLE ihre Teller fallen gelassen haben, um mir zuzuschauen... Zu Beginn: Stille... dann Klatschen und Schreie bis hin zum Ende, wo ich eine Standing Ovation bekommen habe. Nach dem Solo hat der Chef seine mea culpa zugegeben…
- « Hawel Teftekerni » Cd Mercedes Nieto : Das ist eine Wiederaufnahme von Abdelhalim Hafez, einem Tarab wo die Worte mit viel Nostalgie an eine Liebesgeschichte gerichtet ist: "Versuch dich zu erinnern die Worte, die du mir gesagt hast und an die ich immer geglaubt habe, ich werde dich immer « Habibi » ( = mein Schatz ) nennen". Um Ihnen nur in wenigen Worten die Bedeutung dieses Lieds zusammenzufassen... Dieses Solo habe ich auf eine Nachfrage von Caroline Achouri hin kreiert, die wollte, dass ich ein klassisches ägyptisches Bild für Ihr Tribal Fusion & ATS Festival « Back to the roots » in Toulouse präsentiere. Das war eine Ehre und eine Herausforderung für mich dieses Solo zu kreieren und zu präsentieren, gegeben, dass viele französischen Tänzerinnen mich zu diesem Zeitpunkt nur durch meine Drum Solos kannten. Das war also die erträumte Gelegenheit für mich mein Können zu zeigen und etwas tieferes und Authentischeres auf der Bühne zu interpretieren. Ich hoffe, dass ich euch bald das vollständige Video dieser Kreation zeigen kann!

Ausser des orientalischen Tanzes, welche sind die anderen Tänze, die Ihnen gefallen?

Ich liebe den Tanz in seinen ganzen Formen, also ist es schwierig eine Wahl zu treffen... Ich mag den ragga dancehall sehr gerne und neuerdings auch den reggaeton, bei dem man Hüftstösse und auch viel Stärke und Energie wiederfindet. Ich liebe vor allem die Haltung und die Sicherheit, die von diesen Tänzerinnen ausgehen.
Davon abgesehen glaube ich, dass ich immer entzückt sein werde von der Anmut und Leichtigkeit einer klassischen Tänzerin oder aber die Eleganz und Sinnlichkeit von Paartänzen.





Entdecken Sie Maïssane in diesem Video :

Veröffentlicht in: Fusionstänze

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